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Zweite Sitzung des Fachbeirats „Barrierefreies Baden-Württemberg“

Ines Vorberg, Assistent Björn Vissering, Lena Wolf, Laura Lang, Gudrun Keßler, Ilona Hocher-Brendel, Rosemarie Gromer und Winfried Specht während der zweiten Fachbeiratssitzung.

(Foto: LZ-BARR/Nanette Peithmann)

Kürzlich fand die zweite Sitzung des Fachbeirats Barrierefreies Baden-Württemberg statt. 
Nachdem Susan Pusunc-Meier, Leitung des Landeszentrums Barrierefreiheit (LZ-BARR), die Anwesenden begrüßt hatte, wurde darüber informiert, dass das LZ-BARR seit Juli dieses Jahres im Landes-Behindertengleichstellungsgesetz verankert ist. Somit erfüllt das LZ-BARR mit seinen Tätigkeiten jetzt einen Gesetzesauftrag. Ein deutliches Signal, wie wichtig der Landesregierung das Thema Barrierefreiheit ist.

Susan Pusunc-Meier stellte die neue Juristin beim LZ-BARR, Noemi Werner, vor. Sie ist für die Schlichtungsstelle und innerhalb des Landeszentrums Barrierefreiheit für rechtliche Grundsatzfragen zuständig. Die Leitung vom LZ-BARR ermunterte die Mitglieder des Fachbeirats, das Angebot des Landeszentrums Barrierefreiheit gerne auch in den eigenen Reihen bekannter zu machen. Anschließend gab Susan Pusunc-Meier einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen des LZ-BARR seit der Eröffnung Anfang Dezember 2022. Ein besonders erfreulicher Aspekt ist, dass das Beratungsangebot zum breit gefächerten Themenfeld der medialen Barrierefreiheit seit Mitte September dieses Jahres zur Verfügung steht. Martin Karger, Medieninformatiker und Berater für IT, digitale Medien und Dokumente, präsentierte einige anschauliche Beispiele und berichtete, dass er derzeit Schulungen, insbesondere zum Thema barrierefreie Word-Dokumente, vorbereitet. Ein begrenztes Kontingent für Selbstlern-Kurse inklusive Online-Sprechstunden wird ebenfalls gerade geplant und voraussichtlich Anfang 2024 zur Verfügung gestellt. Die Anwesenden signalisierten Bedarf an Schulungen und Informationen zu barrierefreien Dokumenten. Diesem wird Martin Karger künftig auch begegnen: in Form von Checklisten und Tipps, die den Nutzenden das Erstellen barrierefreier Dokumente erleichtern und zurzeit ebenfalls erarbeitet werden. Martin Karger betonte: „Barrierefreiheit ist nicht nur gut für Menschen mit Behinderungen, sondern für alle.“ Philipp Metz, einer der beiden Architekten und Berater für Bauen, öffentlicher Raum und Mobilität beim Landeszentrum Barrierefreiheit, schilderte am Beispiel „Grundsätze der barrierefreien Evakuierung“ die Herausforderungen und den fachlichen Umgang damit in den Beratungen.

Im Anschluss gab es einen Austausch zum Vergabeverfahren. Das Ziel ist, externe Honorarkräfte zu finden, die das Landeszentrum Barrierefreiheit beim Erfüllen seiner Aufgaben beratend unterstützen können. Mithilfe externer Dienstleistender, die die Perspektive von Menschen mit Behinderungen sowie zusätzliche fachliche Aspekte einbringen können, möchte das LZ-BARR die Kapazitäten erhöhen, um landesweit möglichst viele dezentrale Beratungen anbieten zu können.

Künftig wird es zudem Arbeitsgruppen geben, in denen sich die Mitglieder des Fachbeirats mit ihrer spezifischen Expertise engagieren können. Bei der Sitzung wurden die beiden Arbeitsgruppen „Bauen und öffentliche Gebäude“ sowie „Öffentlicher Raum und Mobilität“ gegründet. Die Arbeitsgruppen setzen ihre Themen je nach Dringlichkeit selbst und erarbeiten zum Beispiel Empfehlungen, um das LZ-BARR in seiner Arbeit zu beraten. Die nächste Sitzung des Fachbeirats wird voraussichtlich im April 2024 stattfinden.

Der Fachbeirat „Barrierefreies Baden-Württemberg“ steht dem Landeszentrum Barrierefreiheit bei der Erfüllung seiner Aufgaben zur Seite. Den Vorsitz hat die Leitung des LZ-BARR, Susan Pusunc-Meier. Daneben besteht der Fachbeirat aus 16 weiteren Mitgliedern aus Baden-Württemberg. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen sind breit gefächert. Unter anderem sind die Landesbehindertenbeauftragte Simone Fischer, die Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Selbsthilfe und die kommunalen Behindertenbeauftragten im Fachbeirat. Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen bei den obersten Landesbehörden bringen sie die unterschiedlichen Perspektiven von Menschen mit Behinderungen und ihre eigenen Erfahrungen ein. Die Vertretungen der Überwachungsstelle für mediale Barrierefreiheit und der Architektenkammer stellen ihr Know-how zur Verfügung. Darüber hinaus zählen auch das Sozialministerium, das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen sowie das Verkehrsministerium zum Fachbeirat. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, der Landesbetrieb Vermögen und Bau und die Kommunalen Landesverbände sind ebenfalls Teil des Fachbeirats. Alle Mitglieder unterstützen gemeinsam bei der Umsetzung der Barrierefreiheit der Landesverwaltung und der öffentlichen Stellen in Baden-Württemberg.

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